Für Kaffeeliebhaber: Was ist eigentlich Cold Brew?

Rezepte

San Diego ist auf jeden Fall Kaliforniens experimentierfreudigste Stadt, was Getränke angeht – es gibt eine riesige Menge kleiner, unabhängiger Bierbrauereien, und auch in Sachen Kaffee lässt sich viel Neues entdecken. In meinem Lieblingscafé gibt es ständig neue Sorten Cold Brew vom Fass, und bevor man sich ein Glas bestellt, ist man herzlich eingeladen, erst einmal zu kosten. Davon habe ich mich anstecken lassen! Deswegen gibt es heute das Basis-Rezept von Cold Brew, das ganz einfach ist und sich mit vielen tolle Zutaten zu den verschiedensten extravaganten Kaffees ausbauen lässt. Ganz wie es euch gefällt und wie viel Zeit und Lust ihr habt! Klingt gut, oder?

Bei heißen Temperaturen im Sommer trinke ich viel lieber Eiskaffee als ’normalen‘, heißen Kaffee. Aber auf mein Lieblingsgetränk verzichten will ich natürlich nie! Jetzt kann man den Kaffee aus der Maschine natürlich kalt werden lassen und dann für Getränke verwenden, aber Cold Brew wird in einem ganz anderen Verfahren hergestellt und nicht mit heißem Wasser aufgebrüht, sondern mit kaltem Wasser hergestellt. Cold Brew werden allerlei gute Eigenschaften nachgesagt – vor allem soll es sehr viel magenfreundlicher sein als Kaffee.

Um Cold Brew herzustellen, benutzt man also keine Kaffeemaschine. Bei Instagram ist seit einiger Zeit die Chemex-Karaffe total angesagt (kein Wunder, sie ist ein echter Hingucker!), aber damit lässt sich nur Iced Coffee herstellen, das ist wieder eine andere Technik. Ich habe von meinem Mann das Toddy-Brühsystem geschenkt bekommen, das es in Deutschland leider nicht gibt, aber in etwa so funktioniert wie dieses Gerät von OXO. Wer kein Geld für neues Equipment ausgeben möchte, kann den Kaffee einfach in einer großen Kanne ansetzen und am nächsten Tag durch ein Käsetuch abgießen! Außerdem geht das Ganze in kleinerer Menge auch in der French Press. Ich verrate euch weiter unten auch diese Vorgehensweise.

Und wie geht das Ganze jetzt überhaupt?

Ihr braucht für ca. 1,5 Liter Kaffeekonzentrat:

  • 340 gr Kaffeebohnen (eine mittlere Röstung reicht für den Geschmack vollkommen aus, aber ich habe mittlerweile auch mit starker/dunkler Röstung experimentiert – für viele Rezepte ist die bittere Note echt lecker!)
  • 1,6 Liter Wasser
  • 12-24 Stunden Zeit

Lasst euch eure Bohnen direkt im Geschäft mahlen oder mahlt sie zu Hause, kurz bevor ihr sie benutzt. Das Ganze klappt auch mit gemahlenem Kaffee, aber geschmacklich werdet ihr einen riesigen Unterschied feststellen! Die Bohnen sollten außerdem nicht zu fein gemahlen sein, sondern eher grob.

Nehmt euch ein Gefäß, in das euer Mix aus Kaffee und Wasser passt. Teilt euch das Wasser in 7 Portionen ein, gebt eine Portion davon in das Gefäß, dann 1/3 des frisch gemahlenen Kaffees darauf, dann zwei Portionen Wasser, dann wieder Kaffee, bis ihr die oberste Schicht mit Wasser begossen habt. Wichtig ist, dass ihr das Wasser langsam dazugebt und darauf achtet, dass der Kaffee komplett angefeuchtet ist. (Achtung: Je nach Gerät, das ihr verwendet, kann der Vorgang auch ein anderer sein. Schaut lieber nochmal in die Anleitung!)

Dann braucht ihr ein wenig Geduld – je nachdem, wie intensiv euer Kaffeekonzentrat schmecken soll, lasst ihr das Ganze 12-24 Stunden ziehen. Ich persönlich warte 14-16 Stunden, weil es mir sonst zu bitter wird. Abhängig davon, welches Equipment ihr habt, gießt ihr den Kaffee ab – ich muss unten einfach nur den Stöpsel ziehen!

Wenn ihr Cold Brew in der French Press herstellen wollt, mischt ihr den grob gemahlenen Kaffee mit Wasser (etwa im Verhältnis 1:7), rührt das Ganze um und stellt es abgedeckt in den Kühlschrank. Die Wartezeit hier ist in etwa dieselbe wie bei anderen Methoden. Am nächsten Tag könnt ihr dann euren Cold Brew herstellen, indem ihr den Kaffee langsam und vorsichtig nach unten drückt, so wie herkömmlichem Kaffee eben auch.

Ich finde es toll, den Kaffee mit Ruhe und Liebe anzusetzen. Dieses Herstellungsverfahren ist etwas für echte Liebhaber, aber allein die Herstellung – der Geruch frisch gemahlener Bohnen, die Zeit, die man sich bewusst nimmt – ist ein absoluter Genuss!

Euer Kaffeekonzentrat hält sich im Kühlschrank bis zu drei Wochen (bei uns ist es nach drei bis vier Tagen schon verbraucht). Ihr könnt es für einen magenfreundlichen Kaffee mit heißen Wasser aufgießen, tolle Eiskaffees damit zaubern, und gestern habe ich meinen Cold Brew statt mit normalem Wasser mit Kokoswasser aufgegossen. Aber dazu mehr in Kürze! 🙂

Comments (4)

 

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  • Oh wow, meine liebste Marina!
    Das klingt ja supertoll!
    Genial!
    Soll ich dir was sagen, das werde ich jetzt gleich mal versuchen mit der French Press!
    Ich mache es grad gleich!
    Und schon passiert! 🙂
    Aber ich habe, glaube ich, zuviel Kaffee reingetan!
    30 gr Kaffee und 300 ml Wasser.
    Hm! Hat so „dick“ ausgeschaut!
    Auf jeden Fall ist es schon im Kühlschrank, und wenn es zu stark ist, bin ich halt zu schwach! *hihi* Nein, dann gieße ich es mit kaltem oder heißem Wasser auf!
    Ich bin schon ganz neugierig!
    Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag, Liebes!
    Wir sind wieder gut angekommen, aber Rosa Lee will nicht schlafen und sitzt neben mir und ist lustig und fröhlich! *grrr*
    Pädagogisch nicht wertvoll, was ich gerade mache, aber ich bin schon eine Dreiviertelstunde mit ihr im Bett gelegen. Hat nichts genützt!
    Aber jetzt gehe ich nochmals mit ihr!
    Ich umarme dich!
    Maria!

    • Hallo meine Liebe! Das ist ja toll, dass du es gleich probiert hast, ich hoffe, es schmeckt dir! Eigentlich hast du es genau richtig gemacht von der Menge. Wie ist es denn geworden? Und ich trinke das Kaffeekonzentrat auch nicht pur hinterher, man kann es am besten mit Milch oder (kaltem oder heißem) Wasser auffüllen und ein paar Eiswürfeln, wenn es bei euch gerade sommerlich ist!
      Wenn Rosa Lee so lange wach ist, kannst du bestimmt einen starken Kaffee ganz gut vertragen 😉 Ich schicke dir und euch viele Küsse! <3