Gekaufte Weihnachtskarten & Abschied vom Perfektionismus

Verschiedenes

Also, um es gleich vorweg zu sagen: Die Weihnachtskarten, die ich bei Jeanette Mokosch gekauft habe, sind ganz und gar perfekt. Nur ich selbst habe mich vom Perfektionismus verabschiedet, also von meinem eigenen. Aber der Reihe nach.

So richtig echte, schöne Weihnachtspost habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr verschickt. Im letzten Jahr habe ich es immerhin auf zwei Nikolauspäckchen gebracht, und dieses Jahr sollte alles anders werden. Jetzt ist der Dezember beinahe zur Hälfte vergangen, der Adventskalender macht auf mich irgendwie den Eindruck, als sei übermorgen Heiligabend, und jetzt erst habe ich es geschafft, meine Karten zu schreiben (wohlgemerkt, abgeschickt sind sie noch nicht!).

Die ursprüngliche Idee war, dass ich selbst Fortschritte im Handlettering mache (weil ich das schon ziemlich lange vorhabe) und meine ganz eigenen Karten gestalte. Voller Enthusiasmus hatte ich ja auch Ende September die Idee, über Weihnachten zu bloggen, weil ich Weihnachten einfach liebe. Und dann wird dieses Jahresende das stressigste und arbeitsreichste meines ganzen Lebens. So viele Ideen, die ich hatte, mussten geparkt werden (ich will nicht sagen: unter den Tisch fallen, das mag ich noch nicht ganz wahrhaben), weil ich trotz nur fünf Stunden Schlaf pro Nacht nicht dazu gekommen bin. Für die Sache mit dem Blog hatte ich eigentlich wesentlich mehr Zeit eingeplant. Und dann das! Ein paar Wochen lang habe ich mich dann noch in die Idee mit den Weihnachtskarten verbissen („Die machst du selbst, was bist du denn für eine grauenhafte DIY-Bloggerin, wenn du nicht einmal….!“).

Ihr merkt, wie das klingt: Nach null Spaß und minus zehn Weihnachtsvorfreude. Zum Glück ist die liebe Jeanette super talentiert (und ich selbst brauche noch eine halbe Ewigkeit, wenn ich das mal so gut können möchte wie sie. Halb so gut, denn so ein Talent hat auch nicht jeder in die Wiege gelegt bekommen 😉 ) und ich habe ein so schönes Päckchen mit Karten von ihr bekommen. Dann habe ich mich mit einer Tasse Tee in Ruhe hingesetzt, an jeden Menschen, an dem mir etwas liegt, Worte geschrieben, die von Herzen kommen, und war endlich – ein kleines Bisschen ausgeglichener.

Also, alles können müssen und schaffen müssen ist für mich jetzt abgeschafft. „Müssen“ ist ja sowieso schon ein schreckliches Wort, und wir müssen schon verdammt viele Dinge (Steuererklärung! Wäsche waschen! Stromzähler ablesen!). Wäre ja noch schöner, wenn wir selbst uns auch noch zum „Müssen“ verdonnern. Ich mache mir jetzt noch einen Tee und denke: Ich würde vor Weihnachten gerne noch eine Bratapfeltorte backen, Tannenbäume basteln und eine neue Ladung Kekse in den Ofen schieben. Ob das klappt? Keine Ahnung, vielleicht muss ich morgen auch den ganzen Tag arbeiten. Am Ende wird es aber trotzdem ein schönes Weihnachtsfest, auch wenn wir selbstgekaufte Kekse essen und im Schlafzimmer keine Tannenbäumchen auf der Fensterbank stehen. Wenn man sich nämlich den lieben langen Tag selbst erzählt, was man eigentlich noch alles müsste, vergisst man vollkommen, bewusst im Hier und Jetzt zu sein und zu genießen, was ist: Die warme Heizung, die Kerzen auf dem Adventskranz, die Freude meines Lieblingsnerds, wenn er seinen Adventskalender öffnet, der süße Geschmack des letzten Zimtsterns. Ciao Perfektionismus, ich lass das jetzt lieber alles nochmal auf mich wirken. <3

Comments (6)

 

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  • Ja! Ja! Ja!
    Wie recht du hast! <3
    Mir geht es auch so! Soho viel hatte ich vor! Und (fast) nichts habe ich erreicht, aber einfach weil das kleine Fräulein Entzückend 2 Wochen lang krank und nur an mir gehangen ist. Und zuerst hat es mich schon gestresst, weil ich zu nichts gekommen bin, aber dann habe ich es einfach genossen, dass das Fräulein einfach an mir gehangen ist, täglich gefühlte 55 mal meine Frisur zerstört hat, weil sie zur Beruhigung immer in meinen Haaren krault und mit ihr gekuschelt, gespielt und geschmust! Und so wird jetzt Weihnachten einfach kommen und wir werden es feiern mit weniger Dekoration, mit verwuschelten Haaren und vielem Chaos. Aber ich bin überzeugt, dass es ein wunderschönes Fest wird, denn es wird auch ein Fest der Liebe in uns drin, und der Liebe die wir verschenken! <3
    Ganz liebe Grüße
    Maria!
    Und p.s.: Das Leben macht eh immer was es will! *schmunzel* *schmunzel*

    • Das hast du so unheimlich schön geschrieben! <3

      Mein Lieblingsnerd sagt auch immer: Kein Geschenk (und auch keine gefüllte Ente 😉 ) kann schöner sein als die Zeit, die wir miteinander verbringen.

      In diesem Sinne: Genieße deinen Abend!

      PS: Ich hoffe, das Fräulein Entzückend ist wieder topfit, um Weihnachten in vollen Zügen genießen zu können!

      • Danke, liebe Marina!
        <3 <3 <3

        Also das ist ja lieb, was dein Lieblingsberg sagt! 🙂

        Tja, Fräulein Entzückend zieht jetzt halt wieder einen Schnupfen herum, aber das ist ja irgendwie normal, wenn alle Kinder verschnupft sind, dann miteinander spielen und ihre Bakterien tauschen, als ob sie umsonst wären! *grins*
        Aber Gott sei Dank habe ich inzwischen ein bisschen meine Panik abgelegt in diesen bald 2 Jahren, denn ich war eine schreckliche, panische alte Mutter, die am liebsten alles desinfiziert hätte! *schmunzel* *schmunzel* Aber so ist es (fast) nicht mehr! Ich desinfiziere nur noch heimlich Einkaufswagen, wo ich das Fräulein hineinsetze! *hihi*

        Ich wünsche dir einen wunderbaren Arbeitstag mit genügend Atempausen dazwischen, um dich immer wieder aufkommenden Weihnachtglücksgefühlen hinzugeben! 🙂

        Ganz liebe Grüße
        Maria!

  • Jetzt muss ich immer lachen, wenn ich mir vorstelle, wie du im Supermarkt heimlich dein Sagrotan-Spray zückst 😉

    Danke für die lieben Wünsche, ich hoffe, ihr seid schon in Weihnachtsstimmung und konntet das Ich-muss-aber-noch-Gehetze schon ablegen!

    Einen gemütlichen Tag & liebste Grüße

    Marina

  • Liebe Marina,

    Du sprichst mir aus der Seele. Alles kann, aber nichts muss! Ich habe ein ToDo Liste, die locker den Watzmann rauf reicht und das obwohl ich in Niedersachsen lebe. Dazu die ganzen Ideen was man alles so machen könnte.
    Seitdem ich mir aber denke, wenn ich etwas davon nicht schaffe, bin ich mit Sicherheit die einzige, die das wirklich merkt, bin ich viel entspannter und schaff irgendwie auch gleich mehr.

    Vielen Dank für den beginnenden Blogkontakt, ich bin schon zu so einigem inspiriert worden bei den wunderbaren Dingen, die Du so teilst und auf der ToDo Liste ist noch viiiiiel Platz. 😉

    Ich wünsche Dir noch ein paar ruhige Tage und einen grandiosen Start ins neue Jahr
    Tanja

    • Liebe Tanja,

      danke für die lieben Wünsche – leider hat das nicht so ganz geklappt mit den ruhigen Tagen, sondern ich musste wahnsinnig viel arbeiten. Deswegen komme ich auch jetzt erst dazu, dir zu schreiben: Ich freue mich, dass ich deinen tollen Blog entdeckt habe, und deine schönen Teelichter sprechen mir gerade aus der Seele, so toll! Das schafft immer so eine schöne Atmosphäre, wenn man bei dir liest!
      Ich wünsche dir einen superguten Start ins neue Jahr und freue mich auf viele Ideen und Bilder von dir. Hoffentlich konntest du die letzten Wochen genießen, ich schneide mir jetzt – noch einmal – eine Scheibe ab von deiner Gelassenheit 😉

      Liebste Grüße

      Marina